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Die Hälfte der Österreicher hält sich für sportlich

Die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher hält sich für sportlich. Bei einer Umfrage des IPSOS-Instituts im Auftrag der Helvetia-Versicherung stuften sich 41 Prozent der 1.000 Befragen als "ziemlich" und sieben Prozent als "sehr sportlich" ein. Im Umkehrschluss stellte sich die verbliebene Hälfte allerdings als unsportlich heraus, wie es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien hieß.

Wandern liegt auf Platz eins der körperlichen Betätigungen
Wandern liegt auf Platz eins der körperlichen Betätigungen

Auf Platz eins der sportlichen Betätigung landete Wandern, Bergsteigen und Klettern mit 38 Prozent. Auf Platz zwei folgte Fahrradfahren und Mountainbiken mit 35 Prozent, dicht dahinter lag Schwimmen mit 34 Prozent. Wobei unter "Schwimmen" mehr oder weniger "Aufenthalt im Wasser" zu verstehen ist. "Das sind nicht lauter Leistungsschwimmer", so Studienautor Alexander Zeh von IPSOS.

Von jenen, die sich als sportlich einschätzten, machten 50 Prozent zwei- bis viermal die Woche Sport, 20 Prozent einmal pro Woche. Nochmals 20 Prozent gingen fünfmal oder öfters ihrer Aktivität nach.

Winterliche Disziplinen am Berg wie Ski- oder Snowboard fahren wurden von 17 Prozent genannt. "Damit erfüllen die Österreicherinnen und Österreicher auch das weitverbreitete Klischee. Im Land der Berge werden diese auch für die sportliche Erholung gerne genutzt - und zwar zu allen Jahreszeiten", so Zeh von IPSOS. Keiner regelmäßigen sportlichen Aktivität gingen 16 Prozent der Befragten nach. Bei Kindern sahen die Ergebnisse anders aus: An erster Stelle stand hier das Fahrradfahren (18 Prozent), gefolgt von Schwimmen (17 Prozent) und Fußballspielen (14 Prozent).

Das Sicherheitsdenken beim Sport ist inzwischen weit verbreitet. "Fast zwei Drittel treffen jedes Mal oder sehr häufig Vorkehrungen, um Unfälle zu vermeiden - sei es mit Schutzausrüstungen wie Helmen oder Sicherheitsgeräten", sagte Zeh. Wie wichtig diese Schutzausrüstungen sind, zeigen die Unfallzahlen für Österreich. Pro Jahr ereignen sich mindestens 160.000 Sportunfälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Besonders risikofreudig ist die Gruppe der jungen und 'jung gebliebenen' Männer. Hier ist Selbstüberschätzung und oft mangelnde körperliche Fitness die Unfallursache", so KFV-Direktor Christian Schimanofsky.

Andreas Gruber, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia, wies darauf hin, dass 43 Prozent der Befragten davon ausgingen, dass ihre Krankenversicherung die Folgekosten von Sportunfällen übernimmt. "Diese deckt jedoch nur die akute medizinische Versorgung ab. Sämtliche langfristigen Folgen und alle Kosten abseits der medizinischen Behandlung im Spital oder beim Hausarzt sind nicht automatisch inkludiert", so Gruber.

KOMMENTARE (1)

Klaus Duschek

Mit Verlaub, wenn sich die Hälfte der Österreicher*innen für sportlich hält, dann muss man sich angesichts der traurigen Tatsache, dass in fast allen Altersgruppen schon etwas mehr als die Hälfte als übergewichtig bis adipös einzustufen sind, schon die Frage stellen, was die "sportliche Hälfte" alles als Sport einstuft - wobei ich die boshafte Vermutung anstelle, dass bei vielen wohl der "Dauerlauf" zwischen Couch und Kühlschrank/Süßigkeitenschublade bereits als Sport gilt.
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