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Asiatische Hornisse in Salzburg - "Sie soll in die Fotofalle tappen"

Vor einem Monat ist im Bundesland Salzburg erstmals die Asiatische Hornisse nachgewiesen worden. Unter den Imkern herrscht Unruhe. Aus der Bevölkerung gab es viele Rückmeldungen zu Sichtungsaufrufen - auch kuriose.

Asiatische Hornisse.
Asiatische Hornisse.

War es tatsächlich nur ein Exemplar? Am 9. April wurde auf dem Gelände der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg-Lehen erstmals eine Asiatische Hornisse im Bundesland festgestellt. Die "Vespa velutina" wird als invasive Art eingestuft, sie bedroht einheimische Bienenvölker und brachte in manchen Regionen Europas die Imkerei zum Erliegen.

Thomas Renner vom Salzburger Landesverband für Imkerei und Bienenzucht.
Thomas Renner vom Salzburger Landesverband für Imkerei und Bienenzucht.

So weit wollen es die Imker hierzulande nicht kommen lassen. Sie starteten einen Aufruf an die Bevölkerung, um unter www.velutinamelden.at Wahrnehmungen mitzuteilen. Thomas Renner vom Salzburger Landesverband für Imkerei und Bienenzucht berichtete nun von mehreren Tausend Rückmeldungen auf dieser Onlineplattform: "Sie wurde von den Leuten sehr gut angenommen. Bei den übermittelten Beobachtungen war die Vespa velutina allerdings nicht dabei."

Die meisten Meldungen betrafen die einheimische Hornisse, die für den Bestand der hiesigen Bienenpopulationen nicht gefährlich ist. Es seien aber auch Bilder von Honigbienen und kleinen Fledermäusen hochgeladen worden, sagte Renner.

Einige Unterschiede

Art Größe Merkmale
Europäische Hornisse bis 35 mm Kopf und Rumpfabschnitt sind schwarz, meist mit ausgedehnter roter oder braunroter Zeichnung, der Rumpfabschnitt trägt keine gelben Zeichnungselemente.
Asiatische Hornisse bis 30 mm Sie hat eine schwarze Grundfärbung und eine feine, aufrechte, schwarze oder braune Behaarung sowie gelbe Spitzen an den schwarzen Beinen.

Kein gutes Flugwetter für Insekten

Unterdessen hat der Imkereiverband aber auch Locktöpfe in Stellung gebracht, um die Wildtierkameras montiert sind. Diese Töpfe sind Glasgefäße, in denen sich ein Lockmittel befindet. Dieses besteht aus etwas Wein und einem Eiweißmittel. Die Asiatische Hornisse werde nämlich auch von vergärenden Substanzen angelockt, sagte Renner. Die Kameras beobachten die Locktöpfe, "die Hornisse soll damit auch in die Fotofalle gehen".

Die seit Ostern eher kühl und oft verregnet verlaufenen Tage waren für Insekten kein gutes Flugwetter. Ab dem Wochenende soll sich die Wetterlage aber wieder bessern. Spannend wird es für die Imker dann, wenn die Bienen wieder in größerer Zahl ausschwärmen können - und ob ihnen dann Asiatische Hornissen auflauern. Sofern sich tatsächlich mehr als das eine gefangene Exemplar im Land befindet.

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