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Stau auf A10 und in den Gemeinden: "Die Abfahrtssperren wirken nicht"

Wieder Staualarm auf der Tauernautobahn: Am Mittwoch gab es in Richtung Süden im Bereich der A10-Baustelle deutliche Verzögerungen. Auch die Ausweichrouten in Hallein, Kuchl und Golling waren trotz Abfahrtssperren schnell verstopft. Auch am Donnerstag gab es bereits am Vormittag Stau. Halleins Bürgermeister übt harsche Kritik.

Der Mai wird zur Belastungsprobe: Auf der Tauernautobahn (Archivbild) gab es schon am Mittwoch einen Megastau, ebenso durch die Anrainergemeinen Hallein, Golling und Kuchl.
Der Mai wird zur Belastungsprobe: Auf der Tauernautobahn (Archivbild) gab es schon am Mittwoch einen Megastau, ebenso durch die Anrainergemeinen Hallein, Golling und Kuchl.

Christi Himmelfahrt nutzen wie gewohnt viele für Ausflüge oder ein verlängertes Wochenende. Das führte auf den bekannten Reiserouten zu deutlich mehr Verkehr, insbesondere im Baustellenbereich auf der A10 (Tauernautobahn) zwischen Golling und Werfen kam es zu Staus. Die Auswirkungen zeigten sich bereits am Mittwoch: Die Verzögerung zwischen Hallein und Golling am Weg Richtung Süden betrug am frühen Abend mehr als eineinhalb Stunden.

Auch am Feiertag kam es bereits bald zu Verzögerungen. Am Nachmittag gab es Blockabfertigung vor dem Ofenauer Tunnel und über eine Stunde Wartezeit.

Lange Staus trotz Abfahrtssperren

Das Land Salzburg hat Abfahrtssperren diesmal schon ab Puch-Urstein verordnet und alle Fahrzeuge - Ausnahme Zielverkehr Salzburg - müssen auf der Autobahn bleiben. Die Asfinag wird die Kontrollen durchführen. Die Abfahrtssperre trat am Mittwoch (8. Mai) um 15 Uhr in Kraft. Um diese Uhrzeit wälzte sich aber bereits eine Blechlawine durch Hallein. Auch in Kuchl und Golling war bereits ab dem frühen Mittwochnachmittag Geduld gefragt. Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) übte am Mittwoch harsche Kritik. "Die Abfahrtssperren wirken nicht, wenn sie überhaupt aktiviert werden", schrieb er auf Instagram. "Unsere Ortszentren sind voll, kleine Seitenstraßen werden verstopft, kreuz und quer über Wiesen gefahren und für unsere Bürgerinnen und Bürger gibt es kein Durchkommen - nicht mal für die Einsatzkräfte!" Er plädierte erneut für eine Sperre aller Abfahrten und eine Blockabfertigung ab der Grenze.

Flut an Stauflüchtlingen

Ob die Kontrollen und die (Ab)-Fahrverbote tatsächlich die Flut an Stauflüchtlingen eindämmen, ist fraglich. In der Vergangenheit fanden Autofahrer immer wieder Schlupflöcher, was in den Anrainergemeinden oft zu haarsträubenden Szenen auch auf schmalen Feldwegen führte. Seitens der Asfinag heißt es dazu: "Uns ist bewusst, dass es bei hohem Verkehrsaufkommen zu Belastungen für die Anrainergemeinden entlang der B159 (Salzachtal-Straße) kommt. Die Baumaßnahmen an den Tunneln sind für die Verkehrssicherheit aber alternativlos, gesetzlich vorgeschrieben und wenden eine mögliche Totalsperre der A10 durch einen Ausfall der Sicherheitstechnik ab."

An den letzten drei Maiwochenenden tritt zudem ein Transitfahrverbot für Lkw in Kraft. Dieses gilt an Freitagen jeweils von 13 bis 19 Uhr sowie an den Samstagen von 7 bis 15 Uhr. Die verhängte Abfahrtssperre gilt bis Ende Juni. Zu diesem Zeitpunkt sollen die derzeit noch in Sanierung befindlichen Tunnelröhren für den Verkehr freigegeben werden. Dieser fließt dann im Juli und August wieder in beiden Fahrtrichtungen ohne Gegenverkehr.

Stundenlange Wartezeiten möglich

Starker Rückreiseverkehr wird für Sonntag erwartet. Besonders betroffen sein werden wie üblich die Nord-Süd-Achsen. Die Asfinag rät dazu, die Verkehrssituation vor Fahrtantritt etwa über die Webcams in der kostenlosen Asfinag-App zu überprüfen. Informationen zur aktuellen und prognostizierten Verkehrslage auf der A10 findet man auch auf www.asfinag.at/a10

KOMMENTARE (1)

Jürgen Permanschlager

Sperren machen nur dann Sinn, wenn sie auch kontrolliert werden. Situation stellte sich Donnerstag 19:00 Uhr wie folgt dar: prinzipiell verpflichtet nach der Brücke vor dem Kreisverkehr Hallein die rechte Spur laut Bodenmarkierung zum verlassen des Kreisverkehrs (vor Gashaus Hager) Richtung Hallein Stadt, also erste Ausfahrt. Das wurde von jedem zweiten Pkw ignoriert, weil man sich nahezu ohne Rücksicht auf Verluste im Kreisverkehr in die linke Spur der Wartenden Autos zwängte um diesen Richtung Golling zu verlassen. 90% dieser Autos hatten ein deutsches Kennzeichen….
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