Heinz Erich Klier

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Heinz Erich Klier, 1986, Fotograf Oskar_Anrather;
Heinz Erich Klier 1990 mit Georges Pretes im Großen Festspielhaus.
Salzburger Kulturvereinigung feiert 70 Jahre Jubiläum, Jubiläumsempfang in der Alten Residenz, von links: Senatsrat Dr. Heinz Erich Klier mit Gattin und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior.

Senatsrat Dr. Heinz Erich Klier (* 3. Februar 1927 in der Stadt Salzburg; † 7. Mai 2022) war von 1951 bis 2008 Generalsekretär der Salzburger Kulturvereinigung, die er über viele Jahrzehnte hinweg prägte.

Leben

Seine Schulzeit wurde durch Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft unterbrochen. Nach Abschluss der Reifeprüfung 1946 studierte er in Innsbruck und Wien Germanistik, Geschichte sowie Musik- und Kunstgeschichte. 1950 promovierte er an der Universität Innsbruck zum Doktor der Philosophie

1951 wurde er Generalsekretär der Salzburger Kulturvereinigung, die 1947 gegründet worden war. Er blieb in dieser Funktion 58 Jahre aktiv.

Von 1959 bis 1964 leitete er das Kartenbüro der Salzburger Festspiele. Anschließend trat danach in den Dienst der Stadtgemeinde Salzburg, wo er zunächst als Leiter des Kulturamtes tätig war. Von 1968 bis 1992 leitete er die Magistratsabteilung II, Kultur- und Schulverwaltung.

1952 gründete er den Konzertring der Salzburger Kulturvereinigung. Acht Jahre später bespielte er mit programmatischen Konzertzyklen wie ‚Die Große Symphonie‘, ‚Musik der Meister‘ und ‚Welt der Musik‘ das Große Festspielhaus.

Zusammen mit Prof. Gustav Gruber gründete er 1962 das Orchester der Salzburger Kulturvereinigung, ein Amateur-Orchester mit rund 50 Mitgliedern.

Ab 1967 war Senatsrat Dr. Klier viele Jahre ehrenamtlicher Geschäftsführer des Kulturfonds der Stadt Salzburg.

1970 hat er nach einer Idee von Prof. Oscar Fritz Schuh das bis heute erfolgreiche Salzburger Straßentheater ins Leben gerufen.

1972 – im Jahr des 25-jährigen Bestandsjubiläums der Salzburger Kulturvereinigung - gründete Dr. Heinz Erich Klier die Salzburger Kulturtage. Deren Aufführungen und Konzerte heimischer und internationaler Interpreten, fanden mit jährlich bis zu 25 000 Besuchern einen festen Platz im Kulturleben der Mozartstadt haben.

1973 wurde nach jahrelanger Vorbereitungszeit, auf seine Initiative hin, im renovierten Geburtshaus von Georg Trakl, eine Forschungs- und Gedenkstätte eingerichtet. Den Grundstein dazu legte Dr. Klier in den 1960er Jahren mit dem Erwerb von Autographen, Briefwechsel, Fotos und Büchern aus dem Nachlass von Georg Trakl.

Er war auch eine längere Zeit Vorstandsmitglied des Salzburger Bildungswerkes, Präsident des Mozartchores sowie Betreuer der weltweit 58 Mozartgemeinden. Seit seinem Rückzug als Generalsekretär der Kulturvereinigung 2008 ist er als Vizepräsident der Kulturvereinigung nach wie vor aktiv.

Nachruf der Salzburger Kulturvereinigung

Senatsrat Dr. Heinz Erich Klier
1927–2022
Ein Leben für die Kultur

Seit 70 Jahren prägte Heinz Klier die Salzburger Kulturvereinigung. Vergangenen Samstag, den 7. Mai hat sich ein erfülltes Leben im Dienst der Kultur vollendet.

Fast sechs Jahrzehnte wachte er als Generalsekretär über die Geschicke der Salzburger Kulturvereinigung. Im Jahr 1951, als 24-Jähriger, übernahm der promovierte Germanist deren Management. Vor 14 Jahren zog er sich von der Spitze zurück, war aber als vitaler und aktiver Vizepräsident des Vereines noch bis vor einigen Wochen täglich in seinem Büro im Trakl-Haus anzutreffen.

Der junge Heinz Klier nützte von Anfang an seine Chancen. Mit der Gründung des ersten Konzertringes 1952, der sich aus dem Theaterring des Landestheaters entwickelte, setzte er einen Meilenstein in der Musikgeschichte der Stadt Salzburg. Bereits 1957 gelang die Übersiedelung des Konzertringes in das alte Große Festspielhaus, welches 1960 nach den Plänen von Clemens Holzmeister neu eröffnet wurde. Kaum einer hätte es damals für möglich gehalten, dass jemand in der Lage wäre, das Große Festspielhaus auch außerhalb von Festspielen zu füllen. Die Abonnement-Konzerte hatten aber eine enorme Zugkraft auf die Salzburger Bevölkerung und waren stets ausverkauft. Hier sah und hörte man die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Aram Katschaturian, die Moskauer Philharmoniker mit dem Solo-Geiger David Oistrach oder die Wiener Symphoniker dirigiert von Eduard Strauß.

Weitere Meilensteine in seiner Karriere waren die Gründung des Orchesters der Salzburger Kulturvereinigung im Jahr 1962 mit Prof. Gustav Gruber, die Gründung des bis heute erfolgreichen Salzburger Straßentheaters im Jahr 1970 nach einer Idee von Prof. Oscar Fritz Schuh. 1972 – im Jahr des 25-jährigen Bestandsjubiläums der Salzburger Kulturvereinigung – gründete Dr. Klier die "Salzburger Kulturtage", die bis heute einen festen Platz im Kulturleben der Mozartstadt haben. 1973 wurde nach jahrelanger Vorbereitungszeit im renovierten Geburtshaus von Georg Trakl eine Forschungs- und Gedenkstätte (GTFG) eingerichtet, die von der Salzburger Kulturvereinigung betreut wird.

Zusätzlich zu seiner großen Aufgabe bei der Salzburger Kulturvereinigung leitete Heinz Klier von 1959 bis 1964 das Kartenbüro der Salzburger Festspiele. Anschließend trat er in den Dienst der Stadtgemeinde Salzburg, wo er zunächst als Leiter des Kulturamtes tätig war. Von 1968 bis 1992 leitete er die Magistratsabteilung II, Kultur- und Schulverwaltung.

Dr. Klier erhielt für seine Verdienste zahlreiche Auszeichnungen in Österreich und Deutschland, darunter das "Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland", das "Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" und das "Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg".

"Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts", war das Motto des Verstorbenen. Sein Leben für die Kultur in Salzburg motiviert alle in der Salzburger Kulturvereinigung, auch in Zukunft die vielfältigen Kulturaufgaben mit Ambition weiterzuverfolgen.

Bei der Salzburger Kulturvereinigung liegt ein Kondolenzbuch auf. Eine Eintragung ist zu den Öffnungszeiten möglich (Mo bis Fr, 9 bis 14 Uhr, Waagplatz 1a, Trakl-Haus). Die Beisetzung fand im engsten Kreis der Familie statt.

Auszeichnungen

Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Goldene Verdienstzeichens des Landes Salzburg.

Quellen

Artikel rund um die Salzburger Kulturvereinigung